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Monthly Archives: January 2008

next week a new issue of the periodical Austrian magazine PANNOrama – insights into the pannonian life-stile – will be published. in the following I give an account on my recent article about a Slovakian sculptor from Bratislava, compounded & supplied with more photos & links. more English information about Slovakian art & artists: danubiana

MILAN LUKÁČ – AUS SEINER BOTANISIERTROMMEL

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NIE KAŽDÝ MÁ SVOJE MUCHY

– diesen slowakischen Ausspruch wörtlich ins Deutsche zu übersetzen hieße: „nicht jeder hat seine eigenen Fliegen”, käme wohl umgangssprachlich österreichisch auf „…hat seinen eigenen Vogel” hin. Aber manches kann man einfach nicht übersetzen ohne sich lächerlich zu machen.

Als ich den Slowaken Milan Lukáč 2002 bei Ausstellungsvorbereitungen in der Cselley-Mühle im burgenländischen Oslip das erste Mal traf, begegnete mir eine große Gestalt, die ihr verschwitztes bärtiges Gesicht hinter einer Schweißermaske verbarg, im blauen Rauch Teile von alten Nähmaschinen, Krampen, Mistgabeln, Türschnallen mit dem Schweißbrenner zusammenfügend zu einem Ganzen.

Funken stoben von der ledernen Schweißerschürze.

Bei Ausstellungen im Europäischen Parlament in Brüssel & in der Cité Internationale des Arts in Paris 2002 sahen wir uns wieder.

2 links:

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Diesmal traf ich den eloquenten diplomatischen Weltbürger, mit dem man sich fließend in Deutsch, Französisch oder Englisch unterhalten konnte. Er hat in den achtziger Jahren auf der Cité & der Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Art bei Jean Cadot in Paris seine bei Jan Kulich an der Kunstakademie Bratislava begonnenen Studien der Bildhauerei fortgesetzt. Auszeichnungen wie der Prix pour les jeunes sculpteurs oder der Prix Paul-Louis Weiller der Academie des Beaux-Arts Paris haben ihn dabei begleitet.

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Auch in der Begegnung mit seinem Werk offenbaren sich augenscheinlich zwei diametral gegenübergesetzte Wirkungskräfte, gekonnt miteinander gepaart und verwirkt: da ist einerseits die Wucht, mit der Milan Lukáč dem Betrachter die Skulpturen aus seiner Ideenwelt entgegenschleudert, andrerseits umfängt diesen ein verspielter, feinfühliger, ja beinah zerbrechlicher Humor, der sich vor allem in seiner subtilen Zeichnung zeigt; als Bildhauer, der Metall in seinen Arbeiten bevorzugt, hat er sich auch hier dieses Element erobert & ritzt diese in Metallplatten, um sie seinem Drucker Martin Štepánek aus Velké Zálužie bei Bratislava zu übergeben. Diese kleinen Radierungen scheinen oft ein hilfreicher Schlüssel zu sein, wenn eine monumentale Skulptur den Weg zum Werkzugang versperrt; zumal er auch Botschaften in die Bildchen hineinschreibt. Milan Lukáč ist sich dessen bewusst und räumt bei Ausstellungen seinen Radierungen und zeichnerischen Arbeiten Gleichberechtigung neben seinen bildhauerischen Werken ein.

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Bratislava. Die neue Straßenverbindung A6 Wien – Bratislava macht die Sache zu einem „Rutscher”, wie der Österreicher gern einen schnellen überraschenden Besuch bezeichnet. Mit dem Schengener Abkommen, das kurz vor Weihnachten letzten Jahres ratifiziert wurde, fällt auch die Grenzkontrolle weg, aber die Fahrt an der Kulisse des Vorortes Petržalka mit seiner Plattenbauweise vorbei lässt alte Erinnerungen aufkommen. Milans Atelier liegt ziemlich zentral in einer Sackgasse sozusagen „neben der Burg”, also dem ältesten besiedelten Teil Bratislavas, „unter dem UFO der „nový most” (Neue Brücke) durch, links rund um die Burg, & schon bist du da.”, sagt Milan durchs Handy an. Und so ist es auch. Rund um den Burghügel gegen den Uhrzeigersinn herum finde ich mit dem Auto noch ein bisschen höher gelegen als die Burg selbst in jene Sackgasse, die auf slowakisch „slepá” heißt, soviel wie „blind” auf Deutsch, an deren Ende sich der Eingang zu Milans Atelier befindet. Ab ins Reich des Herrn der Fliegen.

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NIE KAŽDÝ SMIE MAŤ SVOJE MUCHY

– „nicht jeder darf seine eigenen Fliegen haben”: einiges scheint verschlossen zu sein in diesem Reich. Die Treppe hinunter begleiten Bilder, die menschliche Figuren eingeschlossen in Kisten oder Kästen zeigen, „Lifte”, wie Milan sagt, Aufzüge, die nach oben wie unten, weg und her bringen können. Wir beide sind augenblicklich am Weg nach unten, wo sich ein großer Raum öffnet, Milans Atelier, eine breite offene Glasfront zum Garten hin. Der kleine Garten ist in Richtung Donau hin gerichtet, dahinter die Öffnung zur ungarischen Tiefebene hin.

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„Als kleiner Junge habe ich oft, gern und lange im Garten meiner Großeltern gespielt. Der Garten selber war groß, und ich habe mich oft darin verlaufen. Die vielen Blumen, Pflanzen, die alle – oder fast alle – größer waren als ich, haben mich schon damals fasziniert und interessieren mich noch heute. Die Vertikalität der Pflanzen, mit der sie die Wolken erreichen wollen, der Schatten der Blätter, in dem die Fliegen, Heuschrecken, Mücken und andere Insekten sich verstecken konnten. – Ich mag es, in meinen Erinnerungen immer wieder als kleiner Junge in diesem großen, unentdeckten Garten zu spazieren, dem Flüstern der Blumen wieder zuzuhören, und dabei die monströsen, miraculosen aber gleichzeitig lieben und lustigen Insekten zu beobachten.”

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„Nach den großen öffentlichen Aufträgen wie dem Holocaust-Denkmal (1995-97, Bratislava, Bronze, fast 5 Meter hoch), für die Opfer des kommunistischen Regimes (Žilina, Mittelslowakei, 1998, Bronze, 5 Meter hoch) habe ich im BOTANISCHEN TRAUM und im BESTARIUM meine Ruhe gefunden.” Durch seinen botanischen Traum hat er 2007 auch schon die Eisenstädter in der dortigen Landesgalerie (Eröffnungsrede “Begegnung” von Mag. Georg Pehm hier nachzulesen) und der Galerie der Wiener Städtischen geführt. Er erwähnt auch noch die 6 Meter der Komposition DER PUNKT für die Donaustadt im Jahre 2000.

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Ich bewundere die Vielfalt der metallenen „Fundstücke”, aus denen viele seiner kleineren Skulpturen bestehen. Sie liegen überall im Atelier geordnet nach Milans kreativem Chaos auf.

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Wieder in einer Lift-Kiste: wir brechen mit dem Auto auf zu einer Vernissage des mit Milan befreundeten Künstlers Viťo Bojňanský ins etwas außerhalb Bratislava an der Donau gelegenen Čunovo.

NIE KAŽDÝ VIE MAŤ SVOJE MUCHY

– „nicht jeder kann eigene Fliegen haben”

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Vor dem Entree des Geländes zum Meulensteen Art Museums DANUBIANA in Čunovo steht als Torwächter Milans 4 Meter große Bronzeskulptur VERTIKALE. Der niederländische Entrepreneur & Kunstsammler Gerard H Meulensteen hat hier mitten in der Donau auf einer Halbinsel am Staudamm ein schiffartiges Museum bauen lassen, das von Skulpturen internationaler Provenienz gesäumt ist. Auch Österreich ist mit Bruno Gironcoli, Alfred Hrdlicka, Karl Prantl und Andreas Urteil vertreten. Vom Amerikaner Hans Van de Bovenkamp sind gar 14 Statuen zu bestaunen. Die Ausstellungseröffnung ist bestens besucht.

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(Vernissage Viťo Bojňanský, mehr Photos siehe: ahoj danubiana! – link to more photos)

Man kennt hier Milan, ist er ja auch Dozent der Fakultät für Architektur der Technischen Universität in Bratislava. Er stellt mir Herrn Meulensteen, den Direktor Dr. Vincent Polakovič wie auch den Künstler selbst vor. Im Sommer 2001 hat Milan Lukáč hier ausgestellt, und zu seinem fünfzigsten Geburtstag 2012 ist eine große Personale geplant.

Ich werde wohl noch öfter vorbeischauen.

Liegt ja sozusagen vor –

der Haustür. streben-nach-der-vertikale.gif Tipps:skyscape.gif

1. Juli – Ende August 2008 in der Galerie For Zet, Panenská 6, Bratislava

Herbst 2008 in den Slowakischen Kulturinstituten in Budapest und Rom

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bon voyage, pan Lukáč !

mehr zum Thema: métallo-magie et des tableaux vivants

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 link: summit to non-aligned initiatives in education cultur, Berlin May 2007

the  image of the PUPIL shows a work in watercolour technique, original dimension: 5.91 to 5.91 inches  (150 x 150 cm)

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travelling back to past,  oilsketch on canvas, definite version of cycle see link: here   

REISE IN DIE VERGANGENHEIT (Skizzen zur möglichen Bevölkerung des Himmels)

Die Zyklen des Menschen sind ob seiner humanen Geisteshaltung untrennbar mit den Zyklen der Natur verknüpft.

Der kreative Versuch, Landschaft in seiner Ursprünglichkeit ohne menschliche Spur darin darzustellen, ist daher schon vom Ansatz her zum Scheitern verurteilt, denn irgendein Rudiment humanen Geistes wird immer erscheinen & dies vereiteln. Die Handschrift des Gärtners ist selbst im “naturbelassenen” Garten sichtbar.

Uns bliebe letztendlich nur die Möglichkeit der Fokussierung unseres eigenen Geistesvermögens auf einen Punkt vor unserer Existenz. – & welcher Geist wenn nicht der weibliche, der ja nicht nur die psychische, sondern auch die physische Potenz zu solcher Existenz per se kennt, hielte diese Abstraktion aus, ohne daran zu zerbrechen? Denn der Instinkt der Frau lenkt diese über einen anderen Pfad in der Landschaft als der Geist des Mannes es sich je vorstellen könnte.

zum Thema: Willem de Kooning über: womenscapes

weiters: Tony Cragg. Mental Lancscape,  zZ im Wiener Belvedere, Tony Cragg versus F. X. Messerschmidt, zu dieser Ausstellung auch ein Bericht von:  artstage

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charcoal & acryl on plotted canvas,  artport zero 2003         andreas-roseneder-artport-z.gif      

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charcoal & acryl on plotted canvas, artport zero 2003

when I worked on that image, I had no idea on Gilbert & George. but after finishing I thought to recognize a simulacrum in appearance. allthough the history of origin was another: I felt defintely alone with the anatomical model of this face of a criminal published in a wide-spread national newspaper by the executive authority asking the citizens for further helping investigations. & I had some interferences in working on it about prospective unknown observations on my person as creator.

see in comparison: Maurizio Catellán, il super-noi

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A Roseneder charcoal & acryl on plotted canvas, artport zero 2003

HOLZ KOHLE

Der Wert (die repräsentativ für den marktbestimmten Handelswert dafür bezahlte pekuniäre Summe, = “Kohle” österr. umgsspr.) einer künstlerischen Handzeichnung war immer ein geringer & ist nach wie vor ein geringer. Dies mag der Tatsache zugrundeliegen, daß die Zeichnung immer als “Vorarbeit” zu einer größeren, technisch aufwendigeren Arbeit gesehen wurde & deshalb einer gewissen Geringschätzung anheimfiel: Dagegen nutzten auch statements verschiedenster Künstler nichts, welche als Visionäre das Ursprüngliche einer Ideenskizze immer eher schätzten als die später technisch ausgefeilte Version dieser Idee. Die Zeichnung hatte in der Rezeption auch immer mehr kunsthistorischen Wert denn marktwirtschaftlichen Preis. Mit der Entwicklung der Fotografie & damit der Möglichkeit der technisch einfacheren Reproduzierbarkeit künstlerischer Arbeitesvorgänge hat die Fotografie für den Künstler selbst oft die Rolle der Ideenskizze der Zeichnung übernommen, was die Zeichnung wiederum durch ihre Einzigartigkeit am Markt im Wert erhöhte. Nun ringt die Fotografie mit dem selben Problem wie die Zeichnung zuvor, wobei sie doch schon kunsthistorischen Stellenwert erlangt hat. Videostills & Computergrafik haben diese Entwicklung noch beschleunigt, diese Technikstützen geben der originären Fotografie wieder mehr Stellenwert an Einzigartigkeit – Eine Endlosschleife in Entwicklung?

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Bloody Mary engaged. charcoal & acryl on plotted canvas, artport zero 2003

siehe auch: FUNDAMENTALISTISCH ODER WAHR?

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To Nobodaddy
*

Why art thou silent & invisible
Father of jealousy
Why dost thou hide thyself in clouds
From every searching Eye
*
Why darkness & obscurity
In all thy words & laws
That none dare eat the fruit but from
The wily serpents jaws
Or is it because Secresy
gains females loud applause

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für den bildhauer Rudolf Pinter

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oil on canvas. for visitors who feel overloaded with theoretical executions, for friends of narrative painting itself.